Gabriella

Gabriella wurde am 29.05.2003 in Österreich geboren.

Vater war ein englisches Vollblut und die Mutter ein Warmblut.

„Gabi“, so nennen wir sie hier, ist 170 cm groß. Sie hat in ihrem Leben leider nicht viel gelernt. Und das will sie auch nicht mehr. Sie steht jetzt fast 2 Jahre bei uns und hat sich sehr gut eingelebt.

Alles, was mit Annehmlichkeiten zu tun hat wie putzen, Decke rauf, Decke runter, Fliegenmaske an- oder wieder ausziehen, lässt sie gerne mit sich machen.

Auch der Schmied wird akzeptiert.

Aber beim Tierarzt hört die Freundschaft auf. Das geht leider gar nicht. Ebenso können wir mit ihr nicht spazieren gehen. Das versetzt sie regelrecht in Panik. Und es spielt keine Rolle, dass ihr Weidekumpel dabei ist.

Aber leider ist jede Aufregung nicht gut für sie, da ihre Lunge zu kaputt ist. So sehr, dass sie dann einfach keine Luft mehr bekommt.

Aber wir haben uns damit arrangiert. Sie hat ihren Weidekumpel, einen 32 Jahre alten Vollblutaraber-Wallach. Und die beiden genießen den ganzen Tag einfach nur ihr Rentnerdasein.

24 Stunden Futter in Form von gewässertem Heu und Gras im Sommer und Heulage im Winter. Morgens und abends gibt es dann noch Kraftfutter, jeder für sich seine individuelle Rezeptur. Denn Gabi benötigt entsprechende Medikamente, die wir ihn ausschließlich über das Futter geben können. Gott sei Dank ist sie nicht so mäkelig mit Futter, wie andere Pferde. Sie frisst immer schön alles auf.

Nachts kommt mein Araber in seine Paddockbox, damit er seine Heucobs fressen kann. Denn die würde Gabi ihm sonst auch noch wegfressen.

Gabis Paddockbox hingegen bleibt über Nacht auf. So kann sie selbst entscheiden, wo sie gerade sein möchte. Und so scheint sie mit ihrem Leben mehr als zufrieden zu sein.

Ihr und Grandy gehören alle Aufmerksamkeit. Weitere Pferde stehen nicht mehr bei uns.

Meine neue Stute habe ich im Mai in einen Pensionsstall gestellt. Jedes Mal, wenn ich ausreiten war oder sie verladen habe, sind die Rentner ausgerastet. Das wollte ich den beiden nicht mehr antun. Außerdem waren die beiden für meine 12jährige doch noch recht junge Stute einfach zu langweilig. So habe ich eine gute Lösung für alle gefunden.

Und jetzt dürfen Gabi und Grandy einfach alt werden. Es fehlt ihnen an nichts. Und keiner weiß, wann sie über die Brücke gehen werden. Bei Gabi kann es aufgrund ihrer Lunge gerade im Sommer jeden Tag passieren und bei meinem 32jährigen Wallach natürlich auch. Er hat zwar keine großen Baustellen, aber einen Herzfehler.

Tja, was soll ich sonst noch über Gabi erzählen? Sie ist tollpatschig, neuem gegenüber mehr als nur vorsichtig. Sie reagiert schnell mal über, wenn sie was nicht einordnen kann. Aber wir können sie schon ganz gut lesen. Wenn Sie etwas gar nicht will, dann geht sie einfach. Und dieses Pferd hält dann keiner fest. Aber sie hat noch nie ausgeschlagen oder gebissen. Eher versucht sie, einfach aus der Situation zu wegzugehen.